Freitag, 29. November 2013

Weihnachtsgeschenke aus alten Fahrradteilen für Fahrrad-Fans IV: Buchständer!

Der Bücherständer


Material: ein alter Fahrradrahmen, zwei alte Bremsschuhe, Klarlack
Werkzeug: Schraubstock, Flex mit Metalltrennscheibe, Bohrmaschine, Abbeizer, Feile, Schleifpapier
Kosten: ca. 10 Euro

Alte Fahrradrahmen sind wunderbare Ausgangsprodukte für Alltagsgegenstände und Kunstobjekte. Aus dem Hinterbau und Sattelrohr lässt sich beispielsweise einen schöner Bücher- oder CD-Ständer für die tägliche Schreibtisch-Literatur und Lieblingsplatten herstellen. Bei mir ist es der Duden oder Gesetzestexte, die ich stets in Griffweite haben sollte.

Donnerstag, 28. November 2013

Weihnachtsgeschenke aus alten Fahrradteilen für Fahrradfreunde III: Handy-Hülle!

Die Handy-Hülle

Material: Fahrrad-Schlauchreifen, Gurtmaterial, Nähgarn, Klettverschlüsse, Klebstoff
Werkzeug: Nähmaschine

Gestern war wieder Stammtisch meines Radsportclubs. Da wird viel gefachsimpelt, über Training, Material und Jedermann-Rennen. Plötzlich holt Andrea ein Handy-Etui aus der Tasche. Es ist aus einem alten Fahrradreifen. Ab jetzt nimmt der Abend einen unüblichen Verlauf..

Weihnachtsgeschenke aus alten Fahrradteilen für Fahrradfans II: Adventsgesteck!

2. Das Adventsgesteck 

Material: Zahnkranz, Ritzelkassete, Tonschale, Deko-Hirsch, Deko-Pilze, Steine, Kerze, Teelicht, 2 Zimtstangen
Werkzeug: Heißklebepistole
Kosten: ca. 10 Euro

Eine schöne, deutsche Tradition: das Adventsgesteck. Aber warum muß es immer aus Tanne, roten Kerzen und Tannzapfen bestehen? Es geht auch anders. In einer Tonschale lassen sich ein paar alte Fahrradteile wunderbar mit Dekoartikeln zu einem sehenswerten Arrangement kombinieren. Erst Pilze, Hirsch, Zahnkranz und Ritzel mit der Heißklebepistole auf dem Schalenboden oder Rand fixieren. Der Boden wird mit kleinen, Grauen Steinchen ausstaffiert. Dann Kerze und Teelicht in die Antriebsteile stecken und das Ganze mit Zimtstangen dekorieren - fertig. Dazu einen Glühwein und Spekulatius. So wird jeder Adventsnachmittag ein Glanzlicht.

Nachtrag am am 7. Dezember 2013: Morgen ist 2. Advent und meine Mutter war so nett, ein weiteres Gesteck zu bauen. Das Ergebnis ist ähnlich, unterscheidet sich aber im Detail durch die Fahrradteile.

Mittwoch, 27. November 2013

Fahrrad-Stillleben III: Graffitti 2



Autos und Fahrräder sind zwei Dinge, die mich buchstäblich bewegen. Eigentlich fast immer. Eigentlich überall. Wenn beide Verkehrsmittel aufeinander treffen, wird es oft schwierig, gefährlich und manchmal laut. Aber es geht auch anders.

Sonntag, 24. November 2013

Die besten Plattencover mit Fahrradmotiven, Bike-Bildern und Postern

Preisfrage: Welches sind die besten Plattencover mit Fahrradmotiven? Mir fällt da spontan Queen und ihre Single "Bicycle Race" ein. Die Scheibe stammt von 1978 und bringt den damaligen Zeitgeist wunderbar rüber.
Ja, das waren noch Zeiten, als Platten in Papp- und Papierhüllen steckten, schwarz aussahen und aus Vinyl gepresst wurden. Lange her. Neulich hatte ich ein Gespräch mit einem 14-jährigen. Ich wollte wissen, was für Musik er hört. Meine Frage, welche CDs er sich kauft erzeugte nur Stirnrunzeln. CD? Wieso CD? CD scheint irgendwie 90-er zu sein. 14-jährige kaufen keine CDs mehr. Hätte ich wissen können. Die machen heute ja Downloads.

Samstag, 23. November 2013

Fahrrad-Stillleben II: Graffiti 1!

Mein Lieblings-Graffiti ziert eine Wand südlich der Elbe. Künstler haben es gekonnt auf eine Mauer bei der Argentinienbrücke gemalt. Es zeigt einen bunten Hamburg-Schriftzug mit dem bekannten Werbeslogan "Tor zur Welt". Für Sprayer muss so ein Werk ja schon fast zu konventionell und spiessig rüber kommen. Mir gefällt es. Alternative Kunst muss ja nicht immer zwingend superprogressiv sein. Entdeckt habe ich das Wandgemälde während der Elbinsel-Alleycat, an der ich mit meinem Fixie teilgenommen habe. Die Organisatoren hatten hier einen Checkpoint am Barkassen-Anleger eingerichtet. Allein wegen diese Motivs hat sich die Teilnahme für mich gelohnt.

Donnerstag, 21. November 2013

Ikea wirbt mit Lastenrad und flachen Paketen für Umweltschutz

Gestern Abend war ich mal wieder bei Ikea. Nein, nicht um Regale oder Teelichter zu kaufen. Ich hatte Hunger. Und Ikea verkauft gute Hot Dogs.
Das Ikea-Lastenrad ist ein Bullit
Also schnell von der Autobahn runter, rein in den Futterbereich und flugs zwei heiße Hunde auf die Hand. Hmmmm, immer wieder lecker. Für mich auf jeden Fall schmackhafter als McDonald, wenn auch wohl nicht viel gesünder. Während ich so mampfe sehe ich dieses riesige Plakat mit einem Lastenrad drauf.

Montag, 18. November 2013

In den Kellern der Reichen

Vor ein paar Tagen war ich in einem Keller. Der war so groß wie so manche Wohnung. Der Keller befindet sich im Herzen von Eppendorf, beste Lage. Oben wohnen Zahnärzte, Architekten und Rechtsanwälte. Vor der Tür parken Porsche, BMW und Maserati; die typischen Statussymbole und aktuellen Spielzeuge der Reichen und Besserverdiener. Und hier unten, in den großzügigen Kellern, verstauben die Spielzeuge, die gerade nicht mehr aktuell sind, die aus einer puren Laune heraus gekauft wurden oder die vor der Ehefrau versteckt werden - reine Lustkäufe.

Und exakt vor so einem Lustkauf stand ich in einem dieser Luxuskeller im Luxusstadteil Eppendorf. Der Lustkauf ist aus Karbon, Blau lackiert und trägt den Schriftzug "Trek". Der Lustkauf ist eine Zeitfahrmaschine mit Aerolenker, Aerosattelstütze, ganz wenigen Speichen vorn, Scheibenrad hinten und allen Merkmalen, die so ein Hi-Tec-Rennrad auszeichnen.

Freitag, 15. November 2013

Können Fahrradteile süchtig machen? Wie ich unfreiwillig zum Drogenhändler wurde

13 Uhr:
Heute lag eine schockierende Nachricht in meinem E-Mail-Postfach.

Ich hatte auf E-Bay-Kleinanzeigen einen Posten Fahrradersatzteile angeboten, unter anderem ein paar Klappradrahmen, Sattelstützen, Lenker, Schutzbleche - eben alles, was so übrig bleibt, wenn man alte Sperrmüll-Fahrräder ausschlachtet. Ich mach das hin und wieder, um für Restaurierungen und Reparaturen Dinge wie Tretlager, Kugelringe, Schrauben, Schaltungen usw. einzulagern. Was ich nicht brauchen kann, habe ich inseriert. Als Preis hatte ich "zu verschenken" angeklickt. Es gibt ja immer Kreative, Künstler und Krauter, die mit dem Schrott noch was anfangen können. Kaum veröffentlicht, hatte ich auch zwei Anrufe, die sich für die Teile interesierten. Heute abend will sie eine Frau abholen.

Dann die komische Nachricht vom E-Bay-Kundenservice mit folgendem Wortlaut:

Ihre Anzeige wurde gelöscht, da eBay Kleinanzeigen als eine familienfreundliche Plattform das Anbieten von apotheken- und verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, Alkohol, Tabakwaren, Drogen sowie entsprechendes Zubehör grundsätzlich nicht gestattet. Diese Artikel dürfen auf unserer Plattform weder angeboten, noch getauscht werden.

Wie jetzt? Ich ein Drogenhändler? Nur weil ich Fahrradteile angeboten habe? Wie kann das sein? Im Angebot standen weder Arzneien, noch Alkohol und auch keine Drogen. Obwohl, wenn ich es mir recht überlege, können Fahrräder, Fahrradfahren und Fahrradteile schon süchtig machen. Dass sie bei E-Bay auf der Liste unerlaubten Drogen stehen, ist mir aber neu. Und familienfreundlich sind Fahrräder doch eigentlich auch. Vielleicht sollte man künftig einem Sattel oder einer Lenkstange einen Beipackzettel hinzufügen. Oder vorm Kauf wenigstens seinen Apotheker oder Hausarzt konsultieren.

Ich habe das Einspruch-Formular des Kundenservice ausgefüllt und mich "nicht einverstanden" mit der Anzeigen-Löschung erklärt.

22.10 Uhr:
Die Antwort kam schneller als erwartet. Es bleibt bei der Löschung. Die Begründung liest sich so:
Wir haben Ihr Inserat gelöscht, da es nicht unseren Nutzungsbedingungen entsprach. Alkoholische Getränke (Bier) dürfen bei eBay Kleinanzeigen nicht angeboten oder gesucht werden.

Jetzt geht mir auch ein Licht auf. Ich hatte geschrieben, dass ich mir vom Abholer meiner Teile ein Bier wünsche. Tauschwirtschaft finde ich gut. Hab E-Bay gleich noch mal geschrieben, dass ich kein Bier inseriere oder suche und vorgeschlagen, Bier durch Malzbier oder Cola zu ersetzen.

Die Antwort darauf zeigt Humor:
Wir freuen uns, wenn Sie die Anzeige nochmals schalten, egal ob mit Cola (Koffein ist erlaubt), Kinder-Karottensaft oder Malzbier.

Na, das ist doch okay und zeigt Wortwitz. Hab die Antwortschreiberin gleich mal zu einer Tasse Kinder-Karottensaft nach Hambrg eingeladen.

Montag, 11. November 2013

Kleiner Löwenbändiger: Die ersten Meter auf dem Rennrad

Neulich beim Oldtimer-Ausflug: Die Erwachsenen schwelgen über Buckel und PS, über Chrom und Kratzer, über Vergaser und Versager. Und was mach Mo? Für die Autos hat er keinen Blick. Die sind ihm zu weit weg und zu hoch und zu unerreichbar und zu langweilig. Schüchtern nähert sich der kleine Mann dem kleinen Fahrrad, das mit einem alten Peugeot angekommen ist. Auch das Fahrrad ist von Peugeot. Es ist ein Rennrad, blau lackiert und hat nur einen Gang. So wie früher; ganz früher, als Radhelden mit so was in groß hunderte von Kilometer durch die Alpen strampelten. Eigentlich ist das Rad nur zur Dekoration gedacht.


Erst skeptisch, dann neugierig umrundet Mo das Mini-Velo. Seine linke Hand wandert vorsichtig zum Bremshebel, die rechte streicht über den schwarzen Sattel. Er guckt auf die Großen. Doch die interessieren sich nicht für den Kleinen. Dann, endlich, einer der Erwachsenen nickt. Schon sitzt Mo auf dem Sattel, kann gerade eben mit den Fußspitzen das Gleichgewicht halten. Schon ist er unterwegs. Die ersten Meter auf einem Rennrad. Wie mag sich das anfühlen? Mo behält das für sich. Nur sein zitternder Körper und wackelnder Fahrstil verraten Aufgeregtheit. Dann kommt, was kommen muss. Mo fährt Schlangenlinien,  nimmt die Füße von den Pedalen, verliert die Balance und - rums - fliegt über den Lenker auf den Boden. Erschrocken erwarten die Erwachsenen ein heulendes Kind. Doch Mo guckt nur leicht verdattert, schüttelt sich und sitzt gleich wieder im Sattel. Es hat ihn erwischt, sein Fahrrad-Fieber steigt; er ist vom Velo-Virus infiziert. Das ist unheilbar. Nach ein paar Minuten liegt Mo wieder auf der Nase. Er steigt wieder auf und wird immer sicher, immer schneller und immer begeisterter.







Dann packen die Erwachsenen ein. Sie wollen los. Abfahrt! Mo steigt vom Rad und guckt in die Runde. Was, schon los? Sein Blick wandert noch mal auf das kleine Peugeot-Rennrad. Es verschwindet wieder im Peugeot-Oldtimer. Ein Abschiedsblick. Ein trauriger Blick.

Sonntag, 10. November 2013

Weihnachtsgeschenke aus alten Fahrradteilen für Fahrradfans I: Tablett!

Womit soll dieser Blog starten? Mit Geschenken natürlich. Leute, bald ist Weihnachten und das bedeutet für viele wieder Achselzucken. Soll ich was verschenken? Und wenn ja, was? Erinnern wir uns an den Kindergarten: Dort haben wir den Eltern Geschenke gebastelt. Selbst hergestellte Geschenke sind die besten Geschenke überhaupt. Für Fahrradfreaks kann es doch nichts besseres geben als ein Präsent, das aus ausgemusterten Teilen besteht. Ich habe mir da ein paar Sachen überlegt und stelle hier die Herstellung einiger Bike-Präsente vor.

 

 Oktober 2013 

1. Das Flegentablett oder die Neuerfindung des Rades

Material: Ausgediente Fahrradfelge,  Massivholzplatte, Beize, Klarlack, evt. Antikpaste, Holzschrauben
Werkzeug: Schraubendreher, Stichsäge, Pinsel, Drahtbürste, Feile
Kosten: zirka 20 Euro

Eigentlich sollte die rostige Felge in den Altmetallcontainer fliegen. Ich hatte das Schrottteil aus einem verrotteten Klapprad ausgebaut und wollte nur die Fichtel & Sachs Duomatic behalten. Doch dann habe ich mir die Felge genau angesehen. So ein Rad ist ein Meisterwerk. Auf den Bremsflanken sind Verzierungen eingearbeitet, die 28 Löcher für die Speichennippel sind im leichten Versatz angeordnet. Nee, das Ding ist zu schade für den Müll! Und dann schoss es mir auch schon in den Kopf. Daraus kann doch ein prima Tablett für meinen Bruder oder den Vereinsstammtisch entstehen. Also los.

A) Felge säubern und vermessen. Meine ist eine 20-Zoll-Version aus einem Klapprad mit einem metrischen Innendurchmesser von 40 Zentimetern. Ich habe über Kreuz gemessen, um sicher zu gehen, das die Felge auch noch wirklich rund ist. Das ist wichtig fürs Aussägen des Holzkreises.

Kreis anzeichnen

B) Beim Holz habe ich mich für eine Paulowina (Blauglockenbaum) entchieden. Gibt es im Baumarkt für etwa zwölf Euro den Quadratmeter. Paulowina ist extrem leicht und trotzdem fest. Eiche oder Akazie finde ich besser, ist aber leider doppelt so teuer. Felge aufs Holz legen und mit einem Stift den Innendurchmesser anzeichnen. Nun den Kreis mit der elektrischen Stichsäge aussägen. Dabei ein paar Millimeter mehr Material stehen lassen; also den Kreis ganz leicht vergrößern, damit die Kreisplatte "saugend" in die Felge passt.
Platte aussägen

C) Nun die ausgesägte Platte in die Felge einpassen. Ist sie zu groß, Rand mit der Feile nachbearbeiten. Für einen edleren Look habe ich das Holz mit der Drahtbürste aufgeraut und dann mit dunkler Holzbeize gestrichen. Das ganze dann mehrfach mit Klarlack behandeln.
Mögliche Überstände weg feilen
Holzoberfläche aufrauen
Holz dunkel beizen

Schutzschicht mit Klarlack auftragen

D) Nun kann die Platte in die Felge eingesetzt werden. Meine sitzt sehr stramm, so dass ich sie mit dem Gummihammer in die perfekte Position gebracht habe.
Platte positionieren. Hier zur Probe vorm Beizen


E) Zu guter letzt die Platte mit vier Holzschrauben durch die Speichenöcher für die Ewigkeit fixieren. Ich haben die Felge zussätzlich mit einer Antikpaste auf "alt" getrimmt - Geschmackssache. Der authentische Look mit Rostpinkeln auf dem Metall und rohem Holz hat auch Charme.

F) Fertig! Prost!





Donnerstag, 7. November 2013

Fahrrad-Stillleben I: Kneipe!

Hin und wieder durchstreife ich Hamburg mit dem Rad. Ziellos. Zeitlos. Zwecklos. Und doch geben mir diese Exkursionen viel. Sie schärfen den Blick auf Stadt, Leute und Architektur. Mit dem Auto geht das nicht. Zu Fuß dauert's zu lange. Mit dem Rad ist das toll. Immer wieder gibt es An- und Aussichten, die mich stutzen lassen. Wie sieht das denn aus? Oder: Was macht der denn da? Meistens sehe ich was im Vorbeirollen; ich brauche dann ein paar Sekunden, bis mein Hirn realisiert, was da gerade meine Netzhaut belichtet hat. War der optische Reiz groß genug, drehe ich um, parke mein Rad und mache ein Foto. So wie dieses hier in Borgfelde. Titel: Kneipe!