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Moulton-Einzelstück aus Titan: Startpreis 6000 Euro, Zuschlag bei 30000 Euro! |
Eigentlich wollte ich ja hinfliegen, nach Wien. Die Embacher Fahrrad-Versteigerung hatte meine Neugier gewaltig geweckt. Und bei der Losnummer 4, dem Duemilla-Klapprad, hätte ich glatt mitgeboten. Das Germanwings-Ticket für 29 Euro war fast gebucht, doch dann kam doch etwas auf der Arbeit dazwischen. Schade. Oder vielleicht auch nicht. Sonst hätte ich mich noch schwer verschuldet.
Zum Ersten, zum Zweiten und... : Was im Wiener Auktionshaus Dorotheum unter den Hammer kam, war atemberaubend. Zumindest für Fahrrad-Nerds mit Vorlieben für spezielle Konstruktionen. Die Räder, die Architekt Embacher auf einem großen Dachboden zusammen getragen hatte, bildeten weltweit eine einmalige Sammlung. Als ihm die Immobilie gekündigt wurde, lagerte Embacher die Räder erst aus, dann entschied er, sie zu versteigern. Sie sollen wieder auf die Straße, begründet er seinen Schritt. Alle Exemplare hatte er gefahren. Embacher hat seine Sammlung erstklassig mit verschiedenen Büchern wie Cyclopedia dokumentiert; die gleichnamige App hat eine Designauszeichnung gewonnen und ist in meinen Augen ihren Preis von zehn Euro auf jeden Fall wert. Immerhin bleibt so die Embacher Collection virtuell lebendig. Für fortgeschrittene Fahrradfans ist die App ein Muss.
Zur Auktion: Schon vor der Versteigerung wurde reichlich über das Moulton-Einzelstück gemunkelt. Es war nicht schwer vorherzusagen, dass dieses Rad den höchsten Preis erzielen würde. Bei einem Startgebot von 6000 Euro fiel der Hammer schließlich bei 30000 Euro. Kann ein Fahrrad so viel wert sein? Mag man damit noch fahren, so wie es Michael Embacher sich wünscht? Wenn bei Fahrräder ähnliche Spekulationsmechanismen greifen wie bei Oldtimern, mag das Moulton in ein paar Jahren sogar 50000 Euro wert sein. Oder es schmiert preislich wieder ab. Spekulieren ist immer eine riskante Sache.
Bei den insgesamt 202 Pretiosen ist es schwer, die richtigen Favoriten zu suchen. Meine ganz persönlichen Höhepunkte, unabhängig von ihrer möglichen Preisentwicklung, sind diese Bikes:
Jumbo Jet: Die Losnummer 5 mag ich, weil ich skurille Klapp- und Kinderräder mag, so wie diese Jumbo Jet. 200 Euro waren aufgerufen. Der Zuschlag erfolgte bei 300 Euro. Ich besitze ein ähnliches Rad; den Wert hätte ich niedriger geschätzt.
Trek Y-Foil: Trek ist bei Rennrädern meine Lieblingsmarke. Und dieses Y-Foil hätte ich schon gerne im Fuhrpark. Startpreis: 900 Euro, verkauft für 2000 Euro.

Inconnu: Herrlich, dies Inconnu von 1950. Ein ungewöhnliches Klapprad, das sich auch zu einem Bootstrailer verwandeln lässt. Verkauft für 1500 Euro.
Skoot: Zwei waren im Angebot. beide wurden verkauft: das Skoot International. Perfekt als Reisebgleiter - sogar als Handgepäck im Flugzeug.
Herse: Ein Herse zum Zerlegen - genial. Das Demontable glänzt mit der typischen Herse Qualität und lässt sich zudem in zwei Teile zerlegen. Zuschlag bei 8750 Euro.

Bibici: Ich mag Tandems, besonders Renn-Tandems. Dieses Bibici aus Italien reizt extrem. De Stolker sitzt über dem Hinterrad und tritt in eine an der Hinterachse befestigte Kurbel. Dieses treibt aber nicht das Hinterrad an, sondern eine Kette leitet die Kraft ins Tretlager. 4250 Euro.
Graziella: Graziella baute spannende Räder. Dieses eine Crossversion, aber kein typisches Bonanzarad. Es stammt von 1976 und brachte 563 Euro. 200 waren ausgerufen.
Die komplette Ergebnisliste mit tollen Fotos gibt es übrigens hier.
Hallo in die Runde, kann das Duemilla-Klapprad zum Verkauf anbieten. Sehr guter Zustand. VB 1200 Euro. Bei Interesse hier antworten und email zwecks Angebot angeben. Danke
AntwortenLöschenDanke für dein Angebot. Vielleicht findet sich ein Leser,den Dein Duemilla interessiert. Ich muss leider aus Etatgründen passen.
AntwortenLöschenbin interessiert.. christian_barf@web.de
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