Samstag, 13. Dezember 2014

Briefzusteller fahren Elektro-Transport-Räder: Da geht die Post ab!



Zsssssssssssss -  ein leises Summen vor meinem Haus erregt heute morgen meine Aufmerksamkeit. Es kommt von Sören. Genauer: von seinem gelben Fahrrad oder besser Dreirad. Sören ist Postzusteller und heute mit einem Elektro-Dienstgefährt unterwegs. Das muss ich mir näher ansehen. Sofort bin ich mit Sören in ein Fachgespräch vertieft, das interessante Einblicke in die neue Mobilität bei der Post erlaubt
Bislang gebe es nur zwei E-Fahrräder in seinem Zustellbezirk bedauert Sören. Denn der Mann mit der blauen Post-Mütze fährt das Ding gerne. Eigentlich ist er auf einem normalen Postrad unterwegs. Heute hatte es Glück und konnte auf eines der E-Dreiräder umsteigen. Neben der Elektrounterstützung haben die neuen Zustellfahrzeug außerdem den Vorteil, dass sie von alleine stehen bleiben, während die normalen Transporträder immer auf ihren massiven Ständer gehievt werden müssen. "Bis fünf km/h fährt das Rad ohne jede Tretbewegung", erklärt Sören. "Die E-Unterstützung reicht beim Pedalieren bis Tempo 24." Nicht schlecht bei einem Lastenrad, das mit reichlich Post beladen ist.

Die Batterien stecken übrigens im Heck und können mit einer einfachen Handbewegung entnommen werden. Zum Auf- und Nachladen muss das Gefährt also nicht in der Nähe einer Steckdose parken, sondern kann draußen bleiben. Leider habe ich Sören nicht nach der Reichweite gefragt. Aber ich schätze so um die 20 Kilometer sollten mindestens drin sein.

Auf mich macht das Postrad einen soliden Eindruck. In der Hinterachse ist eine Sturmey Archer Fünfgang-Nabe verbaut. Der E-Motor sitzt im Vorderrad. Doch für den harten Posteinsatz sei das Fahrrad aber noch nicht hundertprozentig ausgreift, erklärt Sören weiter. So komme es immer wieder zu Speichenbrüchen. Offenbar haben die Entwickler die Zuladung unterschätzt, die so ein Postbote mit sich rumschleppen muss.
Sören zeigt, wie die Akkus ausgebaut werden
Hinterm Sattel gibt es einem kleinen Blechkasten für
Kleinkram, der an eine Brotdose erinnert








Egal, die Kinderkrankheiten werden sicherlich noch behoben und ich freue mich, dass die Post zunehmend auf umweltfreundliche Zustellung wert legt. Zumindest nach meiner Beobachtung sind Postboten immer öfter auf Pedelecs unterwegs. Vielleicht hat ja auch Sören bald täglich ein E-Fahrrad zur Verfügung. Den Fahrspass sieht man ihm jedenfalls an - zssssssssssss... Und weg ist er.

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