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Starrender mit Eintage-Charme gab es jede Menge auf der Fietsbörsen |
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Auch Kinderräder waren zahlreich im Angebot |
Bislang waren die seltenen Fahrradflohmärkte des ADFC, im Haus 3 Altona, auf dem Velodrom Stellingen und bei Fahrrad-Marcks in Bergedorf die einzigen Märkte, auf denen sich ein Fahrrad-Schnäppchen machen liess. Die meisten Bikes aus zweiter Hand werden sicherlich bei E-Bay-Kleinanzeigen gehandelt. Aber ein realer Gebrauchtmarkt ist das ebenso wenig wie die digitalen Marktplätze von Bikesale und Deal-my-wheel.
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Ob der Spielbudenplatz eine ideale Fahrrad-Flohmarktlocation ist, möchte ich stark bezweifeln |
Entgegen genommen wird er von einem Typen, der die Ruhe trotz der Markthektik weg hat. Ich glaube es ist der Chef und Erfinder des Marktes persönlich. Mit viel Routine befestigt er ein Preisschild am Lenker. Der Vertrag wandert von einer Plastikhülle geschützt jeweils ans Unterrohr. Jetzt muss ich die Räder selbst auf der Marktfläche platzieren. Gar nicht so einfach. Professionelle Händler haben große Teile des Spielbudenplatzes schon sehr früh am Morgen in Beschlag genommen. Freie Flächen gibt es kaum noch.
Der Eingang: Hier müssen alle rein und raus |
Egal, meckern ist immer leicht. Insgesamt machen Orga und Abwicklung einen guten Eindruck. Der besonders Reiz des Marktes ist, dass man als Anbieter seine Räder anpreisen und erklären kann. Es aber nicht muss. Ich wähle die bequeme Variante, stelle meine Räder ab, mache einen kurzen Rundgang um mir einen Überblick zu verschaffen und fahre anschließend mit meiner Familie auf den Spielplatz. Erst um 15 Uhr bin ich zurück auf dem Markt. Große Spannung: Wird eines meiner Bikes verkauft sein? Vielleicht sogar alle drei? Oder keines?
Ein holländisches Sparta mit Stahlpress-Rahmen. Für 295 Euro in meinen Augen aber leider überteuert |
Von meinen drei Rädern finde ich nur eines wieder: das Kettler. Das Patria und auch das Vintage-Puky sind verkauft, für jeweils 70 Euro. Das macht abzüglich Provisionen 106 Euro - eine gute Einnahme, aber auch ein Grund zur Freude für die beiden Erwerber. Denn beide Räder waren gut in Schuss und sofort fahrbar.
Tausende strömten zur Fietsenbörse |
Vielleicht hätte ich bei E-Bay mehr erzielt. Aber so ein realer Markt macht irgendwie mehr Spaß. Die Fietsenbörse schließt in Hamburg offenbar wirklich eine Marktlücke. Störend fand ich nur die relativ große Anzahl an Händlern, die mit ihren Riesenangebot den Markt quasi überfluten. Privatanbieter mit nur einem Bike waren scheinbar die große Ausnahme. Bemerkenswert ist das große Angebot an Stahlrennrädern, von denen aber viele stehen blieben. Lag's an zu hohen Preisen? Normalerweise ist diese Vintage-Ware stark gefragt. Wenig vertreten waren höherwertige Rennräder und MTB. Oldtimer und Kuriositäten waren sehr rar. Das Gros waren simple Gebrauchsräder unterschiedlichster Couleur. Und die treffen zu recht ja auch das Gros des fahrradsuchenden Publikums.
Ach, bleibt ja noch eine Frage unbeantwortet: Fahrradschnäppchen oder überteuerte Hippster-Bikes? Ganz klar: beides.
Ich werde die nächste Fietsenbörse am 21. Mai gerne wieder besuchen. Dann vielleicht als Testkäufer und investigativer Beobachter.
Hi. Guter Tipp. Hervorhebenswert finde ich, dass man eigentlich wenig Aufwand beim Fahrradverkauf hat. Man muß noch nicht mal vor Ort bleiben, kleine Verkaufsgespräche machen? Das ist doch besser als online, wo immer die nervigen Nachmails wegzuklicken sind, komische Typen zur Abholung auftauchen und nachverhandeln. .... da muß ich mal meinen letzten Fahrradfehlkauf anbieten und ein passendes kaufen. Eine Frage noch: wie wird sichergestellt, dass man kein gestohlenes Fahrrad kauft. In Hamburg kann das doch passieren, befürchte ich.
AntwortenLöschenWird in der teuren Provision auch ein polizeilicher Seriennummer-Check durchgeführt, oder muss der Käufer sich selbst drum kümmern? Gerade in Großstädten sind doch 50% der Gebrauchtware Diebesgut.
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