ICE 4 im Haburger Hauptbahnhof mit meinem Testobjekt: ein Bergamont Pedelec |
Erstmalig ist die Fahrradmitnahme im ICE möglich |
Das muss man sich einmal vorstellen: Würde ein neuer Mercedes oder Porsche langsamer als sein Vorgänger sein, wäre der Aufschrei der Autofreaks groß. Ein neues Modell hat gefälligst schneller zu sein als der abgelöste Typ; das ist schon fast ein Naturgesetz. Gut das die Bahn mit diesem Automatismus bricht. Tempo 250 sind schnell genug, zumal mehr als 300 km/h ohnehin nur auf sehr wenigen Streckenabschnitten möglich ist.
Aber eigentlich wollte ich ja was über Fahrräder im ICE schreiben. Wer am alljährlichen Hamburg - Berlin - Zeitfahren teilnimmt, kennt das Thema. Zur Rückfahrt nach Hamburg mit der Bahn wird das Rennrad zerlegt und kommt in einem Müllsack oder ähnliches. So hält das Bike auch den strengen Blicken des Schaffners stand, weil es keine Mitreidende behindert. Das Zerlegen hat nun ein Ende, zumindest wenn der ICE 4 irgendwann auch die Strecke Hammburg - Berlin bedient.
Nach langjährigem Drängen des ADFC und anderer Fahrradlobbyisten hat der ICE 4 nun ein eigenes Fahrradabteil. Es liegt direkt vorn hinter dem Triebwagen. Oder ganz hinten, je nachdem, in welche Richtung der Zug fährt.
Das Fahrradabteil befindet sich im ersten oder letzten Triebwagen - je nach Fahrtrichtung |
Stabile Alubügel sichern Vorder- und Hinterrad |
Mich wundert, warum die Bahn nicht nur die Aufhänge-Version montiert. Denn die vier stehenden Räder erschwerden den Durchgang, weil sie weit über die Mitte des Wagons hinausragen. Aber ich will nicht meckern, denn die ICE-Fahrradmitnahme ist insgesamt eine tolle Sache. Und auch nicht zu teuer: 9 Euro kostet das Fahrradticket im Normalfall, mit Bahncard sechs Euro. Im Verhältnis zu den vergleichsweise teuren DB-Fahrkarten finde ich das fair. Wer mit dem Flixbus durch Deutschland reist, zahlt fürs mitreisende Fahrrad ebenfalls neun Euro. Was für ein Zufall.
Fazit: Mit dem ICE-Fahrradangebot wird die Bahn ein ganzes Stück kundenfreundlicher. Nicht nur für Radurlauber, sondern auch für Pendler und Geschäftsreisende in das eine tolle Sache. Ich bin gespannt, wie gut das Angebot in den Sommermonaten angenommen wird. Bei meiner Testfahrt war ich der einzigste Kunde.
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