Donnerstag, 20. Dezember 2018

Stadtrad Hamburg mit neuen Modellen: Alles neu macht der Februar

Jetzt aber Tempo! Nur noch bis zum Silverstertag kann man auf einem der rund 2500 Leihfahräder von StadtRad Hambug eine Runde drehen. Dann werden sie eingesammelt und wohl mehrheitlich verschrottet. Im Januar ist Pause. Call-a-bike-Räder stehen dann in Hamburg nicht zur Verfügung. Erst im Februar stellt der Betreiber brandneue Fahrradmodelle an die insgesamt 214 Stationen. Die haben einen tieferen, damit bequemeren Durchstieg und das Bediendisplay nutzerfreundlich am Lenker verbaut. So weit die nüchterne Nachricht.
Das neue Stadtrad wird von der Derby Cycle Group produziert


Doch es lohnt sich, einen genaueren Blick auf den Flottenwechsel zu legen. Vor allem frage ich mich: Was passiert mit den ausrangierten Alträdern. Die Antwort der Bahn-Pressestelle liest sich so:
"Ältere und nicht mehr betriebsbereite Räder werden demontiert und als Ersatzteilspender verwendet bzw. der Verwertung zugeführt. Bei den restlichen Rädern prüfen wir,  ob diese zur Ausweitung unserer bestehenden Fahrradverleihsysteme verwendet werden können."
 
Das Stationsnetz soll künftig kräftig wachsen

Letzterer Satz bedeutet, dass noch nutzbare Räder in anderen Call-a-bike-
Städten zum Einsatz kommen sollen. Wo genau? "Im Sinne der Nachhaltigkeit werde eine Weiterverwertung geprüft. "Zum jetztigen Zeitpunkt können wir aber keine Details nennen", so die Bahn weiter.

Nun, das ist schade. Wenige Tage vorm Abschied der roten StadtRad-Flotte will die Bahn nicht wissen, wo und wie viele Räder sie weiter verwendet. Ich habe da meine Zweifel und fürchte, das die meisten Exwemplare, wenn nicht sogar alle in der Schrottpresse landen. Sorry, Nachhaltigkeit geht anders.
 
StadtRad wird teurer: Ab Februar steigen die Tarife

Die von den Panther-Werken produzierten StadtRäder sind quasi unverwüstliche Panzer. Sie stammen aus den Baujahren 2009 bis 2015. Vor allem die jüngeren Exemplare sind sicherlich noch länger nutzbar. Es wäre ein Jammer wenn noch intaktes Material vernichtet würde

-Warum verkauft oder versteigert die Bahn die Räder nicht kostengünstig?
-Warum sspendet die Bahn die Räder nicht einer Flüchtlinksorganisation wie Westwind?
-Warum spendet den Bahn die Räder nicht? Abnehmer in der 3.Welt gäbe es reichlich.

Fragen über Fragen. Doch statt Antworten findet man derzeit nur Lobeshymnen über die zukunftigen Räder, das es E-Lastenräder geben soll und das Stationsnetz ausgebaut wird. Und, ach ja, dass es eine Preisanpassung nach oben geben wird.

Eigentlich bin ich großer Fan von StadtRad Hamburg. Aber hier scheint der Betreiber eine wichtige Chance zu vergeben. Im Sinner der Nachhaltigkeit, aber auch aus rein ökonomischen Kalkül wäre hier eine resourcenfreundliche Lösung wünschenswert.

Sorry liebe Bahn, aber ich meine Zweifel, dass die in Hamburg ausrangierten einen zweiten Frühling in einer anderen Stadt erleben werden. Aber vielleicht täusche ich mich ja.

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