Montag, 20. Juli 2020

Hamburger Fahrradhäuschen reloaded


Das Hamburger Fahrradhäuschen: Geht es auch schöner und besser? ©ADFC Hamburg

 Die Stadt Hamburg ist nicht nur stolz auf ihre Fahrradhäuschen, sondern fördert sie auch mit bis zu 3500 Euro. Doch sind die Rundbauten auf dem letzten Stand der Technik? Eher nein. Nun ist Besserung in Sicht. In der summer school der Wilhelmsburger Zinnwerke wird ein möglicher Nachfolger entwickelt: Natürlich ökologisch, praktisch und modular. Wer mitmachen will, kann ich noch einschreiben.
Es sieht ein wenig nach Karusell aus: Das kreisrunde Gebilde mit senkrechten Streben und seinem niedlichen Kuppeldach ist aber keine antiquierte Jahrmarkt-Attraktion, sondern das aktuelle Fahrradhäuschen der Stadt Hamburg. Es steht bevorzugt in engen Stadtteilen wie Ottensen und Eimsbüttel. Vor allem soll es die Abstellnot der wachsenden Anzahl Hamburger Radfahrer lindern. Bis zu 3500 Euro Zuschuss kriegen Hausgemeinschaften, wenn sie vor oder an einer Immobilie eines dieser Häuschen errichten lassen. Gesamtpreis einer Rundhütte: 7000 bis 10000 Euro.


Das Ding ist besser als nichts. Aber auch nicht mehr. Ein rudimentäre Konstruktion in dem hängend bis zu einem Dutzend Fahrräder Platz finden (sollen). Sorry, das ist nicht 2020. Das wirkt nicht nur technisch überholt, sondern ist es auch. Ein 25 Kilo E-Bike an einen der "Kleiderhaken" zu wuchten ist eine Zumutung. Neben den ergonomischen Problemen drohen auch Verschmutzung der Kleidung und andere Risiken.

Geht das vielleicht auch anders? Diese Frage stellen sich ab 17. August Studierende verschiedener Hamburger Hochschulen und finden sich bis zum 30. August zu einem Exkurs in den Wilhelmsburger Zinnwerken ein.

Radhäuschen oldschool ©hamburg.de





Geplant ist eine  interdisziplinären summer school, in der am Ende das "Radhaus 2.0" stehen soll. Wie es sich für künftige Akademiker gehört, gibt es zur Aufgabenstellung natürlich einen verkopften Text den es lohnt, an dieser Stelle ungekürzt wieder zu geben: "Ex-Kurs-Sommer eröffnet ein einzigartig reales Spannungsfeld zwischen drängenden Fragestellungen im Bereich zukünftiger urbaner Mobilität und digitalen Services.
So sieht das Radhaus 1.0 aus ©fördererkreis-hübener-haus
Durch gemeinschaftliches Gestalten, Bauen, Forschen, Installieren und Inszenieren wird das Abstellen von Rädern kaleidoskopartig in den Blick genommen und aufgebrochen. Im Mittelpunkt der Summer School steht die Entwicklung einer wegweisenden Radabstellmöglichkeit für die Stadt Hamburg. Ein Fahrradhaus, das nicht nur einen Pkw-Stellplatz ersetzt und nachhaltige produziert wird, sondern auch noch möglichst flexibel durch unterschiedliche Menschen genutzt werden kann und Stadtraum bereichert. In interdisziplinären Teams wird entworfen und gebaut bis hin zur 1 zu 1 Realisierung."
Okay, einmal tief Luft holen bitte und ausatmen. Gemeint ist ein Abstellhaus, das funktional und modern, also irgendwie cool ist. Gar nicht so einfach. Darum will die summer school ein think tank sein, der unterschiedliche Talente, Hintergründe, Fähigkeiten und Motivationen bündelt.

Neugierig geworden? Die summer school sucht noch engagierte Mitmacher. Mehr Info und Anmeldungen hier.











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