Freitag, 29. November 2013

Weihnachtsgeschenke aus alten Fahrradteilen für Fahrrad-Fans IV: Buchständer!

Der Bücherständer


Material: ein alter Fahrradrahmen, zwei alte Bremsschuhe, Klarlack
Werkzeug: Schraubstock, Flex mit Metalltrennscheibe, Bohrmaschine, Abbeizer, Feile, Schleifpapier
Kosten: ca. 10 Euro

Alte Fahrradrahmen sind wunderbare Ausgangsprodukte für Alltagsgegenstände und Kunstobjekte. Aus dem Hinterbau und Sattelrohr lässt sich beispielsweise einen schöner Bücher- oder CD-Ständer für die tägliche Schreibtisch-Literatur und Lieblingsplatten herstellen. Bei mir ist es der Duden oder Gesetzestexte, die ich stets in Griffweite haben sollte.



Also ans Werk. Rahmen in einen Schraubstock einspannen und mit einer Flex die beiden Hinterbau-Streben und das Sattelrohr durchtrennen; dabei unbedingt eine Schutzbrille tragen.
Beim flexen gleich auf die richtige Länge des Ständers achten. Das spart aufwendige Kürzungen. Wer geübt mit der Flex ist, kann anschliessend gleich die Schnittstellen mit einer Schrubscheibe anschrägen. Ich hab das mit einer Feile gemacht. Das ist viel langsamer und mühsamer, aber auch genauer. Anschließend das Werkstück mit Abbeizer einstreichen, um den Lack runter zu kriegen. Man kann natürlich auch die Farbe drauf lassen. Dann sieht der Ständer später noch mehr nach Fahrrad aus. Das spart Zeit und Mühen. Ich aber wollte ein blankes Stück Metall; wirkt auf mich einfach edler. Das eingestrichene Werkstück über Nacht in eine Plastikfolie einwickeln. Dann löst sich der Lack noch besser.
 Am nächsten Tag den Lack mit einer feinen Stahlbürste entfernen, eventuell mit Abbeizer nachbehandeln. Nun heißt es schleifen, je nach Anspruch. Ich habe erst mit einer Messingbürste eine schöne Oberfläche erzeugt. Mit 600er, dann 800er Schleifpapier gibt es ebenfalls eine schön glänzende Stahloberfläche. Am besten aber funktioniert ein Messingtopf für die Bohrmaschine. Damit lässt sich der Stahl so polieren, dass er satt und sauber glänzt. Da das Sattelrohr als Anlegefläche, an der sich die Bücher abstützen dient, muss die entsprechende Schräge genau gearbeitet sein. Sie sollte in einem nahezu senkrechten Winkel zu den Buchrücken stehen. Die gleichen Winkelschrägen habe ich aus optischen Gründen in die beiden Hinterbaustreben gefeilt. Das war etwas langwierig, hat sich aber gelohnt.
Ich habe an meinem Ständer die Bohrung für die Sattelklemmschraube dran gelassen. Darum steht der Ständer nun etwas schief. Um ihn zu begradigen habe ich zwei ausgediente Bremsschuhe gesäubert, die Bremsgummis begradigt, zwei Löcher in die Hinterbaustreben gebohrt und die Schuhe mit ihren Schraubgewinde dort fixiert. So kriegt der Ständer einen weiteren Fahrrad-Recycling-Touch und sieht noch interessanter aus.
So, nun noch ein paar Schichten Klarlack auf das gute Stück und schon ist das Weihnachtsgeschenk fertig. Ohne diese glänzende Schutzschicht dürfte der Ständer Flugrost ansetzen. Aber auch das kann im Büro oder wo auch immer das Ding stehen wird, einen ganz reizvollen Effekt haben. Ich habe den Ständer bei mir in der Küche sofort testweise mit etwas Fahrrad-Literatur bestückt. Könnte auf dem Schreibtisch eines Fahrrad-Nerds ein echter Blickfang sein. Wer unterm Weihnachtsbaum nun auch noch das gewünschte Buch darauf stellt, könnte der Star des Abends werden. Spannend bei meinem Ständer ist, dass die Rahmennummer klar und deutlich erkennbar ist. Dadurch hat das Teil einen sehr ehrlichen und technischen Look.


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