Die Adresse lautet Holstenstraße, gebraut wird dort Astra, der Traditionsbetrieb gehört aber dem dänischen Carlsberg-Getränkekonzern. Was ist nur aus der einstigen Biervielfalt in Hamburg geworden? Die Globalisierung hat leider schon vor Jahren auch die Bierbrauer erfasst. Verrückte Welt! Dieses Bild ist von meinem Rixe Singlespeed ist auf dem Brauereigelände in Altona entstanden.
Zwar gibt es in Deutschland noch immer eine stattliche Anzahl von eigenständigen und privaten Brauereien, aber die weltweit operierenden Getränkekonzerne haben sich schon lange wichtige Marken wie Astra oder Holsten gesichert. Damit setzt sich im Brauwesen fort, was die deutsche Fahrradindustrie schon vor Jahren vorwegnahm: ein Schrumpfumgs- und Konzentrationsprozess auf einig wenige Marken. Einst glorreiche Marken wie Rixe oder Kalkhoff gehören heute internationalen Fahrradkonzernen. Produziert wird nicht mehr in den Traditionsfabriken, sondern meistens in Fernost.
Zurück zum Bier: Lange waren die beiden Biermarken Astra und Holste Konkurrenten, die um mehr als die lokale Vorherrschaft kämpften. Heute kommt das Industriebier aus den gleichen Kesseln. Sehr schade! Vielfalt ade. Zwischenzeitlich gehörte auch die Elbschloss-Brauerei zu Holsten und damit Carlsberg. Das fand aber das Kartellamt nicht toll. Als die traditionsreiche Brauerei an der Elbchaussee geschlossen wurde, gingen die Produktionsanlagen nach Rumänien. Immerhin hat die Marke Ratsherren überlebt und wird heute in der Schanze von der Nordmann-Gruppe gebraut. Genau genommen gibt es nur noch eine Brauerei in Hamburg von einst 457. Immerhin halten sich Lokalbrauereien wie Grönninger und Albrecht tapfer.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ich mag seriöse Kommentare. Persönliche Anfragen bitte an: jmaltzan@web.de