Dienstag, 19. Januar 2016

Fahrradläden: Velo 54 in Wilhelmsburg ist eine feine Adresse

Meine Radhändlerserie ist etwas in Vergessenheit geraten; darum jetzt hier endlich mal eine Aktualisierung mit einem noch frischen Geschäft im Stadtteil Wilhelmsburg. Der Name ist schlicht und leicht zu merken: Velo 54. Die Ziffer bezeichnet praktischerweise die Hausnummer in der Vehringstraße im südlichen Bereich des Reiherstiegviertels. Erstaunlich, dass der riesige Stadtteil ziemlich lange mit nur zwei Fahrradgeschäften ausgekommen ist (Prondzinski und Elbinselrad). Velo 54 hat definitiv gefehlt und bereichert die Szene.

Velo 54 in der Vehringstrasse 54 in Hamburg-Wilhelmsburg

Schon die Webseite von Velo 54 zeigt, dass der Laden mit Leidenschaft betrieben wird. Die drei Macher Hannes, Andy und Fanne bezeichenen ihre Unternehmung selbst als Fahrradmanufaktur, was fast ein wenig zu edel fürs Mulitkulti-Arbeiterambiente der Elbinsel klingt.

Links und rechts vom Ladeneingang präsentiert Velo 54 eine bunte Auswahl an soliden und praktischen Alltagsrädern. Spezialität sind Cargobikes, die in üppiger Anzahl im Außenbereich ausgestellt sind. Ob Bullit, Urban Arrow oder Bakfiets - Velo 54 gehört in Hamburg zu den Radgeschäften mit dem umfangreichsten Transportrad-Angebot. Ein kluger Schritt, denn Wilhelmsburg in kinderreich und Lastenräder sichtbar im Trend.

Die drei Inhaber sind auf jeden Fall Fahrradnerds. Das spürt man. Und manchmal sieht man es auch. So kam mir Hannes Leitner einmal ungewöhnlich zügig bei der Elbinsel-Allyecat auf einem Singelspeed entgegengerauscht. Der Mann hat nicht nur Kettenöl im Blut, sondern auch mächtig Muskelpower in den Beinen.
Andy von Velo 54 beim Nachschneiden (m)eines Tretlagers am Singelspeed


Was mir besonders gefällt ist der stets freundliche und engagierte Service. Ob dringend benötigtes Ersatzteil oder schnelle Hilfe beim Austausch eines Zahnkranzes, kompetente Hilfe ist dem Velo 54-Kunden gewiss. Für kleine Hilfestellungen bedankt man sich dann freundlich mit einer Spende in die Kaffeekasse - so soll es sein. Man spürt es wohl: Ich mag den Laden und ich kann mir Wilhelmsburg eigentlich nicht mehr ohne ihn vorstellen.

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