Ich bin Fan von Bikesharingsystemen. Und eifrigere Nutzer seit der ersten Stunde von Stadtrad Hamburg. Doch immer wieder gibt es ärgerliche Probleme. Ein aktuelles Beispiel.
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Harburger Lastenrad in Wilhelmsburg |
Umso erfreuter war ich, nun dieses Exemplar an der Station Ursula Falke Terrassen zu sehen, auch wenn es eigentlich am Harburger Ring beheimatet ist. Vielleicht hat Stadtrad Hamburg ja die "Zurückbring-Policy" geändert und man kann die Cargobikes nun auch an anderen Stationen als den Heimathafen Hamburg abstellen, schießt es mir in den Kopf. Heute kann ich es gut gebrauchen. Ich öffne die App und starte die Ausleihe. Es klickt, Schloss öffnet aber nicht. Mist! Also beende ich die Miete wieder. In meiner Fahrtenübersicht werden daraufhin 50 Euro für "Rückgabe nicht an Heimatstation" berechnet. Na prima!
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Öffnete nicht: E-Cargobike von Stadtrad |
Es folgt ein Anruf bei der Hotline mit der üblichen automatisierten Optionsnerverei... "Sie wollen einen Schaden melden, dann..., sie haben Fragen zur Rechnung...." usw. Immerhin ist die Warteschlange für ein persönliches Gespräch erfreulich kurz. Die Stadtrad-Mitarbeiterin ist freundlich und verspricht, die 50 Euro Strafgebühr im System sofort zu annullieren. Ich vertraue darauf. Muss ich auch. Denn nachzuvollziehen ist das auch vier Wochen später nicht. In der Fahrtenübersicht bleiben die minus 50 Euro hartnäckig stehen.
Alles ziemlich nervig. Der gute Wille umweltfreundlich mit einem E-Lastenrad unterwegs zu sein hat gut 20 Minuten Zeitverschwendung bewirkt. Dabei ginge es besser. Hey, ihr Stadtrad-Chefs hier ein paar Vorschläge, wie sich die Lastenpedelec-Ausleihe optimieren liesse:
1. Lasst doch bitte die Rückgabe auch an Nicht-Heimatstationen zu. Gerne auch mit einem moderaten Preisaufschlag. Vielleicht etwa in der Höhe, der die Kosten per Rücktransport im Diesel-Sprinter deckt.
2. Nutzer, die das Bike zur eigentlichen Heimatstation zurück bringen, fahren vergünstigt oder gratis.
3. Überarbeitet die anfällige Ladetechnik bei Sperrbolzen. Ich habe das Gefühl, das funktioniert eher mangelhaft und die Lastenräder werden in der Werkstatt geladen.
4. Baut Technik ein, die auch das Laden an der Privatsteckdose ermöglicht. Wer das tut, fährt vergünstigt.
Ich bin mir fast sicher, dass solche und ähnliche Ideen in Stadtrad-Sitzungen schon Thema waren. Und natürlich ist das Motzen von außen immer leicht. Aber ich bleibe dabei: Stadtrad Hamburg hat Luft nach oben. Gefühlt ist mir auch die Missbrauchs-, Klau- und Vandalismus-Quote zu hoch.
Vielleicht lohnt auch ein Gespräch mit den Kollegen von DB+. Die haben immer coole Ideen, wie man Menschen aufs Rad kriegt. Etwa mit einer coolen Jagd nach Fußbällen.
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50 Euro "Falschparker-Gebühr" |
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